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Pressemitteilung [PDF]

»Die Ideen der Reformation für heute und für die Zukunft« – internationale, interkulturelle, interreligiöse Summer School im Wittenberger Reformationssommer.

In einem Jahr, am 24. Juli 2017, startet die Summer School im Rahmen des Reformationsjubiläums unter dem Titel »Es reicht. Was mich angeht.«

»Wir wollen begabte Menschen zusammenbringen, die eine Ahnung davon haben, was die Ideen der Reformation für heute und für die Zukunft bedeuten können.« So beschreibt Prof. Dr. Gerhard Robbers, Vorsitzender des Leitungskreises für die Durchführung der europaweiten Veranstaltungen des Reformationsjubiläums, die Gründungsidee der Summer School 2017. Er wünsche sich, »dass da junge Menschen zusammen kommen, die begabt sind, weil sie Frieden und Zusammenarbeit und Verständigung miteinander und für die Welt suchen. Und die dafür einen Ort finden – 2017 in Wittenberg.« In einem Jahr, am 24. Juli 2017, wird er dieses temporäre akademische Projekt in Lutherstadt Wittenberg eröffnen.

Die Summer School 2017 steht unter dem Titel »Es reicht. Was mich angeht«. Die Themenfindung fand bereits im Herbst 2015 unter der Beteiligung eines interdisziplinären Teams von Studierenden und Promovierenden statt. »Was mich interessiert, etwas bei dem ich denke, dass es mich bereichern kann, was mich anspricht und beschäftigt, aber auch was mich angeht, was mich stört, was mir auf den Keks geht, was mich nervt, wo ich Kritik üben will oder – was mir eben reicht.« So beschreibt Helene Pahlow, damals Promovendin und Stipendiatin des Evangelischen Studienwerks e.V., ihren persönlichen Zugang zum Thema. Es lädt dazu ein, gewohnte Denkstrukturen aufzubrechen und Fülle und Mangel zum Thema zu machen. Damit folgt es reformatorischen Grundanliegen, die bis heute gültig sind. Bis zu 800 Studierende werden vier Wochen lang in Seminaren diskutieren, die sich mit dem Titel der Summer School 2017 verbinden. »Und damit meinen wir auch Studierende und Promovierende aus anderen kulturellen Kontexten, mit anderer Sozialisation, anderen Lebenshorizonten«, so Helene Pahlow.

Um über nationale, kulturelle, konfessionelle und religiöse Grenzen hinweg Studierende und Promovierende zusammen zu bringen, hat das Evangelische Studienwerk als Veranstalter der Summer School 2017 ein breites Netzwerk aus Kooperationen gesponnen. Erstmalig arbeiten alle 13 Begabtenförderungswerke gemeinsam für eine Bildungsveranstaltung zusammen. Im Vorfeld der Bundestagswahlen verspricht das schon heute Reibung und die Diskussion aktueller Themen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Deutsche Akademische Austauschdienst, die Friede-Springer-Stiftung, die Stiftung Mercator und ArbeiterKind.de unterstützen die Summer School 2017, so dass viele weitere interessierte deutsche und ausländische Studierende die Seminare mit ihren Perspektiven bereichern werden. Universitäten, Fachhochschulen und Akademien aus ganz Deutschland steuern eigens für das Rahmenthema entwickelte Seminare bei. Sie kooperieren dafür über nationale und europäische Grenzen hinaus. Eine Orchesterakademie ergänzt die Summer School. In ihr werden Studierende und Promovierende ein Auftragswerk des Komponisten Kaspar Querfurth einstudieren, das Alte und Neue Musik verbindet.

An vielen Orten werden aktuell die Ideen entwickelt, die die Summer School 2017 mit Inhalt und Leben erfüllen sollen: »Die Religion des Kapitalismus«, »Solidarität und Selbstbestimmung«, aber auch Fragen der Gleichberechtigung an Bildung, Nahrung, Rohstoffen und Perspektiven werden verhandelt. »Die Seminare sollen interdisziplinär zugänglich sein und gleichzeitig tief gehende Diskussionen eröffnen.« So Eric Daniel Sander, Vorsitzender eines der stipendiatischen Programmausschüsse, zu den Herausforderungen bei der Akquise guter Seminare: »Es reicht. Das heißt auch: es gibt genügend Gemeinsamkeiten um überhaupt zu diskutieren. Im Ausloten der Grenzen eröffnen sich hieraus neue Perspektiven und es können sich gemeinsame – gerne auch ungenügsame – Ansprüche entwickeln. Der qualifizierte Streit legt so die Grundlage für die gemeinsame Feier.« Denn darum soll es auch gehen: Junge Menschen aus der ganzen Welt, die zusammen weiter denken, feiern damit die Reformation. Viele Orte rund um die Jugendherberge in Wittenberg werden im Reformationssommer dazu einladen – zur Diskussion und zum Fest.

Evangelisch – in die Breite und in die Tiefe. Die Summer School 2017 zeigt schon heute, wie wertvoll die reformatorischen Impulse sind. Es sind die großen evangelischen Institutionen, die die Organisation dieses akademischen Projekts unterstützen und wohlwollend begleiten. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), der Reformationsjubiläum 2017 e.V. (r2017), der Luther 2017 e.V., der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) und die Evangelische Studierendengemeinde beteiligen sich mit Seminaren und im Rahmenprogramm, bei der Organisation im Vorfeld und vor Ort sowie durch ideelle und finanzielle Unterstützung.

 

Die Summer School 2017 »Es reicht. Was mich angeht.« beginnt am 24. Juli 2017 in Lutherstadt Wittenberg mit einer großen Eröffnungsveranstaltung. In vier Seminarwochen streiten, denken und feiern bis zu 800 Studierende und Promovierende an verschiedenen Orten in der Stadt. Das Abschlusskonzert der Orchesterakademie ist geplant für den 18. August 2017, der feierliche Abschluss der Summer School für den 19. August 2017. Aktuelle Informationen finden sich auf der Website der Summer School www.summerschool2017.org. Dort wird auch das Seminarangebot zum Reformationstag 2016 veröffentlicht.



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